14. September 2021 – Stefan Angele

In neuer Doku

Alanis Morissette schockt mit Vergewaltigungsbeichte

Alanis Morissette
Foto: Warner Music

Wie schwer muss es für HAMBURG ZWEI Star Alanis Morissette all die Jahre gewesen sein zu schweigen und größtenteils allein mit ihrem Schicksal zu kämpfen? In einer neuen Doku erklärt die Sängerin jetzt, mit 15 Jahren von mehreren Männern vergewaltigt worden zu sein.

Jahrelang in Therapie

In dem Film "Jagged" erklärt die Sängerin, dass die mehrere Männer missbraucht hätten. Danach habe sie jahrelang in Therapie gesteckt, um überhaupt erst zu realisieren, dass sie das Opfer ist und niemand sonst. Der Grund dafür: Obwohl sie ihre Geschichte einigen Menschen erzählt hätte, interessierte sich niemand dafür. Auch dadurch habe sie sich wohl eingeredet, dass sie ja eigentlich mit allem einverstanden gewesen sei. Der Film soll das erste Mal am Dienstag (21.09.) auf dem Toronto Film Festival gezeigt werden. Die Sängerin selbst wird wohl nicht anwesend sein.

"Alles Pädophile"

Zwar klagt Morissette in dem Film niemanden namentlich an, ist sich aber sicher, dass das "alles Pädophile" sind. Sie erklärt, dass sie "Hilfe brauchen" wird, weil sie "nie darüber spreche". Sie sei sich jetzt bewusst, dass das alles sexueller Missbrauch von Jugendlichen damals gewesen sei. Durch ihre Vergangenheit seien bei ihr viele Beziehung zerstört worden.

Doku erzählt Aufstieg zum Megastar

Eigentlich dreht sich der Streifen aber um den Karrierestart von Morissette Anfang der 90er, als ihr Album "Jagged Little Pill" auf den Markt kam. Der Film soll erzählen, wie die Kanadierin zu einem der größten weiblichen Popstars des Planeten wurde und welchen Einfluss sie hinterlassen hat. Nicht zum ersten Mal spricht die Sängerin dabei über ihre schwierige Kindheit und Jugend. Schon 2020 erzählte sie, dass auch sie in den Vergangenheit Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt gemacht habe, ging dabei aber nicht weiter ins Detail. Auch erklärte sie später, dass wohl fast jede Frau in der Musikindustrie schon belästigt worden sei. Es sei schlichtweg "allgegenwärtig".


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