14. August 2025 – Mira Oetinger

Film-Tipp am Dienstag (19.08.)

Auf- und Abstieg einer Soul-Ikone: Whitney Houston Spielfilm im Free TV

Das ZDF zeigt einen Spielfilm über Auf- und Abstieg der Soulsängerin Whitney Houston - grandios besetzt, mit langen Musikszenen, erstaunlich ehrlich erzählt. Don't ya wanna dance?

Whitney Houston: I wanna dance with somebody
Whitney Houston: I wanna dance with somebody I Foto: Sony Pictures

Whitney Houston war Gänsehaut. Wenn sie sang - vom Gospel geschult -, konnten ganze Stadien in Stille erstarren, eine Nation gerührt sein wie beim Super Bowl 1991. America's Sweetheart? Queen of Pop? Für manche war sie eine Göttin - also zumindest beherrschte "die größte Stimme ihrer Generation" (wie es oft heißt) eine göttlich klingende Koloratur.

Jetzt kommt ein biografischer Film über das märchenhafte und schließlich tragische Leben von Houston im Fernsehen - benannt nach einem ihrer größten Hits: "I Wanna Dance with Somebody". Der Spielfilm aus dem Jahr 2022 läuft am Dienstag (19. August) um 22.45 Uhr im ZDF.

Trotz bekannter Drogenprobleme: Tod der Künstlerin 2012 war für viele ein Schock

Wenn Whitney Houston mit Pop- oder Rhythm-'n'-Blues-Songs loslegte, kochten ganze Hallen. Wenn sie von der Leinwand blickte wie im Schmachtfilm "Bodyguard", dann gerieten Millionen ins Träumen.

Auch wenn Houston nach den mega-erfolgreichen 80ern und 90ern in ihren letzten Jahren mehr mit Drogenproblemen als mit Musik Schlagzeilen gemacht hatte, war 2012 die Nachricht vom Tod der Künstlerin ein Schock. Sie ertrank unter Drogeneinfluss in einer Hotel-Badewanne in Beverly Hills - mit nur 48.

Dieser Tod am Vorabend der Grammys wird in "I Wanna Dance with Somebody" nicht auserzählt, doch gibt es am Ende des Films Szenen im Original-Foyer des legendären "Beverly Hilton", in dem Whitney starb. Wahrhaftig wirkt der Film jede Sekunde, auch wenn am Ende der Hinweis kommt, dass alles fiktiv sei - für einen Haftungsausschluss. Klammer des Films ist Whitneys Auftritt bei den American Music Awards 1994 mit dem angeblich unmöglichen Medley von "I Loves You, Porgy", "And I Am Telling You I'm Not Going" und "I Have Nothing".

Schauspielerin Naomi Ackie verköpert sie Rolle der Whitney perfekt

Wer sich auf die mehr als zwei Stunden einlässt, vergisst sofort, hier in der Hauptrolle nicht die tatsächliche Whitney zu sehen. Die Britin Naomi Ackie spielt genial. Bei den (durchaus gewagt-langen) Musikszenen ist die echte Houston-Stimme zu hören. Stanley Tucci verkörpert grandios den Musikproduzenten Clive Davis, der auch - inzwischen 90-jährig - den Film mitproduzierte.

"Da wir sowohl mit Clive als auch mit Gary und Pat Houston, Whitneys Bruder und Schwägerin, zusammengearbeitet haben, konnten wir ihre Geschichte authentisch erzählen", sagte Filmproduzent Matt Jackson 2022 zur Kinopremiere. Man wisse dadurch Details, die man sonst nicht kennen würde, wenn man den Film ohne diese Mitarbeit gemacht hätte.

Herausgekommen ist dabei trotzdem kein liebedienerisches Werk, sondern ein berührendes Biopic, das sich traut, Schwerpunkte zu setzen (und nicht bloß Ereignisse und wiedererkennbare Szenerien abhakt). Auch Tabus werden thematisiert, wie etwa die Freundschaft mit ihrer langjährigen Assistentin Robyn Crawford, die als Liebesbeziehung begann. Ihre bisexuelle Seite schob die von christlichem Schamgefühl geprägte Whitney später selbst beiseite. Dies wird aber ebenso wenig reißerisch inszeniert wie die toxische Ehe mit Bobby Brown.

Die Tiefpunkte ihres Lebens werden weder ausgelassen noch verschönt

Regisseurin Kasi Lemmons gelingt es mit Hilfe des "Bohemian Rhapsody"-Drehbuchautoren Anthony McCarten, Houstons Aufstieg und Fall zu zeigen. Von der Chorsängerin aus New Jersey, mit der ambitionierten Mutter und Sängerin Cissy, wird sie zur amerikanischen Heldin und zum globalen Superstar. Oben angekommen, geht es bergab in Drogensucht samt Stimmverlust. Die kaputte Ehe, das komplizierte Verhältnis zur Familie, zumindest zum Vater, und die schwierigen Bedingungen für die Tochter werden nicht verschwiegen (Bobbi Kristina starb nur drei Jahre nach der Mutter mit gerade mal 22 Jahren).

Bei alledem wird Whitney nicht zum willfährigen Opfer verklärt. Sie wird - ganz Tragödie - als schuldlos Schuldige interpretiert, als Frau in widersprüchlichen Rollen, verstrickt in unlösbare Konflikte. Angelehnt an einen Hit von ihr könnte man formulieren: She is "every woman".

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(Quelle: dpa)

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