18. August 2020 –
Gerät die internationale LP-Produktion ins Stocken? Das befürchten zumindest Vertreter der Vinyl-Industrie nach der Zerstörung der Lackanlage Apollo Masters.
Sitzen Vinyl-Liebhaber bald auf dem Trockenen? Das befürchten zumindest Vertreter der Vinyl-Industrie nach einem Großbrand in der Lackanlage Apollo Masters in Kalifornien. Bei dem Brand am 6. Februar wurden die Herstellungs- und Lagerstätten der Vinyl-Lack-Produktionsstätte komplett zerstört. Menschen wurden bei dem Feuer zum Glück nicht verletzt.
Geht der Lack aus?
Die Vertreter der Vinyl-Industrie befürchten nun, dass es ohne das Werk Apollo Masters nicht mehr genug Lack zur Herstellung von Schallplatten-Mastern geben könnte, was wiederum nachhaltige Auswirkungen auf die internationale LP-Produktion hätte.
Weltweites Problem befürchtet
Laut Ben Blackwell, Mitbegründer der Plattenfirma Third Man Records, gibt es neben Apollo Masters weltweit nur eine weitere Firma, die diese speziellen Lacke herstellen würde: "Nach meinem Verständnis wird dieses Feuer ein Problem für die Vinyl-Industrie weltweit darstellen." Neben den Lacken sei Apollo Masters auch der Hauptlieferant für Plattenspieler-Nadeln, die im Platten-Pressverfahren verwendet werden, so Blackwell weiter. "Ich möchte kein Panikmacher sein. Aber ich versuche, realistisch zu sein."
David Read, Vinyl-Produktions- und Verkaufskoordinator der kanadischen Firma Duplication, bezeichnet den Ausfall als "Desaster für die Vinyl-Press-Branche". Der Brand wird laut ihm "alle Vinyl-Werke, Bands/Labels, Mastering-Ingenieure, Beschichtungsanlagen usw. direkt betreffen, also jeden, der Lacke als Teil seiner Schallplatten-Produktion verwendet hat."