08. Mai 2025 – Mira Oetinger
Ab dem 08. Mai
Neue Woche - neue Filme. Nach dem guten Start in den Kino-Mai geht es auch in der zweiten Woche munter weiter auf der Kinoleinwand. Das Programm hat wieder einiges zu bieten. Hier gibt's die Zusammenfassung inklusive Trailer für euch.
Es gibt einiges zu sehen auf den Leinwänden der deutschen Kinos. Der zweite Teil der geplanten Triologie von "Oslo Stories" läuft an, genau so wie der Film "Islands", der viermal für den deutschen Filmpreis nominiert worden ist und einiges verspricht. Für die ganze Familie ist mit "Grüße vom Mars" auch was dabei - drei Geschwister verbringen die Sommerferien bei ihren Großeltern und anders ans zu Hause gibt es da keine Regeln wie bei Mama. Das wars aber natürlich noch nicht.
Oslo Stories: Träume
Das erste Mal verliebt sein, unerwiderte Liebe, Liebeskummer und die Sehnsucht nach Zärtlichkeit: Davon erzählt der diesjährige Gewinnerfilm der Berlinale. Damit reiht sich "Oslo Stories: Träume" thematisch passend in die Trilogie von Dag Johan Haugerud ein.
Der Norweger hat gleich drei Filme den Themen Liebe und Sexualität unter dem Titel "Oslo Stories" gewidmet. Einer von ihnen ist bereits in den Kinos gestartet, nun ist auch der Gewinner des Goldenen Bären ab 8. Mai auf der Leinwand zu sehen.
Wovon handelt "Oslo Stories: Träume"?
Die Coming-of-Age-Geschichte (Original: "Drømmer") erzählt von einer jungen Frau, die sich in ihre Französischlehrerin (Selome Emnetu) verliebt. Doch die Gefühle der 17-jährigen Johanne (Ella Øverbye) werden nicht erwidert. Die Unerreichbarkeit verstärkt das Verliebtsein der Teenagerin nur umso mehr.
Sie beginnt, ihre Erlebnisse aufzuschreiben. Immer wieder besucht sie ihre Lehrerin Johanna - die verwirrenderweise fast genauso heißt wie sie - zu Hause. Dort lernt sie unter anderem stricken.
Während Johannes Mutter und Großmutter zunächst entsetzt auf die teils sehr intimen Beschreibungen reagieren, entdecken sie schnell deren literarischen Wert. Die Schülerin verarbeitet ihre Fantasien und ihren Liebeskummer zu einem Roman und hat damit einen ersten Erfolg als Autorin.
Was ist der Hintergrund des Films?
Haugerud erzählte bei der Pressekonferenz zu seinem Film während der Berlinale im Februar, er habe versucht, sich an seine eigene Jugend zu erinnern und wie es damals war, sich das erste Mal zu verlieben. Solch eine Erinnerung bleibe das gesamte Leben. Daher sei es ihm nicht schwergefallen, sich in die Gedankenwelt eines Teenagers hineinzuversetzen.
Er habe sich auch gefragt, wie diese Erinnerungen aussehen, wenn man als älterer Mensch auf sie zurückblickt.
Für wen lohnt sich der Film?
Fans von Filmen über das Erwachsenwerden dürfte "Träume" gefallen. Haugerud spielt unter anderem mit der Frage, an welchen Stellen Realität und Fiktion verwischen, wenn es um die Beziehung zwischen Johanne und ihrer Lehrerin geht. Sind ihre Texte wirklich nur jugendliche Fantasien oder kam es tatsächlich auch zu Grenzüberschreitungen?
Großmutter und Mutter fragen sich zu Beginn etwa, ob Johanne aus Sicht eines Opfers schreibt oder ob ihre Texte nicht sogar feministisch sind. Dabei erinnern sie sich an das eigene Verliebtsein zurück und werden mit eigenen Sehnsüchten konfrontiert.
Autor und Regisseur Haugerud setzt - der Geschichte des Films entsprechend - auf einen fast literarischen Erzählstil. Über weite Strecken wird die Story von Johannes Stimme aus dem Off erzählt. Das wirkt wie ein bebildertes Hörspiel.
Interessant ist der Kniff allemal, weil so auch die Lehrerin lediglich aus der Perspektive der Teenagerin gezeigt wird. Durch viele Dialoge wirkt der Film allerdings an manchen Stellen langgezogen, auch wenn die Gespräche zwischen Mutter und Großmutter oft unterhaltsam sind.
Wie geht es mit der Trilogie weiter?
Vor "Träume" erschien am 17. April in den deutschen Kinos bereits "Oslo Stories: Liebe" aus der Trilogie. Dieser Film kreist um die Geschichte einer Ärztin und eines schwulen Krankenpflegers. Beide sind ungebundene Menschen und treffen sich an einem Abend zufällig auf einer nächtlichen Fähre.
Abgeschlossen wird die Filmreihe mit "Oslo Stories: Sehnsucht" ab dem 22. Mai. Darin geht es um zwei Schornsteinfeger, die in monogamen, heterosexuellen Ehen leben. Beide geraten aber in Situationen, die ihre Ansichten über Sexualität und Geschlechterrollen infrage stellen.
Es handelt sich bei der Trilogie um eigenständige Filme mit je neuen Figuren und einer unabhängigen Geschichte, die nacheinander gedreht wurden. Sie seien genau für die Schauspielerinnen und Schauspieler geschrieben worden, die in den jeweiligen Produktionen zu sehen sind, sagte Haugerud bei der Berlinale. Geschrieben habe er sie "vor langer Zeit".
Islands
Vermisstensuche statt Strandtag: In "Islands" wird ein Luxusurlaub auf Fuerteventura zum subtilen Thriller. Der Streifen ist viermal für den Deutschen Filmpreis nominiert.
Es sollte eigentlich ein Urlaub auf Fuerteventura sein. Doch stattdessen wurde er für den deutschen Regisseur Jan-Ole Gerster ("Oh Boy", "Lara") zur Arbeitsreise. Herausgekommen ist sein erster englischsprachiger Thriller "Islands" über einen verlorenen Tennislehrer und ein mysteriöses Verschwinden. Am 8. Mai startet er in den Kinos.
Worum geht es?
"Islands" dreht sich um den Tennislehrer Tom, gespielt von Sam Riley, der in einem luxuriösen Hotel auf der kanarischen Insel in ermüdender Routine den Gästen Unterrichtsstunden gibt. Abends vertreibt er sich die Zeit (und Langeweile) mit Alkohol, Partys und One-Night-Stands.
Erst die Ankunft der rätselhaften Familie Maguire reißt ihn aus seinem Alltagstrott. Er freundet sich mit Anne (Stacy Martin), ihrem Mann Dave (Jack Farthing) und deren Sohn Anton (Dylan Torrell) an. Als Dave plötzlich verschwindet, geraten sowohl Anne als auch Tom unter Verdacht.
Wie ist "Islands"?
Gerster lässt sich Zeit, die Geschichte aufzubauen. Dabei deutet er vor der schroffen und gleichzeitig sonnigen Kulisse Fuerteventuras vieles an, ohne konkret zu werden. Daher handelt es sich bei "Islands" vielmehr um ein subtiles Drama über Zugehörigkeit und Lebensentwürfe als um einen rasanten Inselthriller.
Spannung wird vor allem durch den Kriminalfall um das Verschwinden von Dave erzeugt. Schnell wachsen Zweifel an der Darstellung von Anne, von der sich Tennislehrer Tom angezogen fühlt. Einige Szenen erinnern von der Stimmung etwas an die erfolgreiche Reichensatire "The White Lotus".
Was ist der Hintergrund des Films?
Im Urlaub auf Fuerteventura habe er vom Balkon seines Hotels aus einen Mann gesehen, der jeden Tag auf dem Tennisplatz spielte und Tausende Bälle schlug, erzählte Gerster bei der Berlinale im Februar. Dort lief sein Film als Weltpremiere. "Er schien ein wenig in dieser Schleife gefangen zu sein".
In diesem Moment habe seine Fantasie angefangen, Fahrt aufzunehmen, sagte der Regisseur. Als er mit dem Mann etwas geredet habe, sei ihm aufgefallen, dass dieser gefangen sei, sich das aber selbst noch nicht eingestehen könne. Das sei der Ausgangspunkt für den Film gewesen.
Vier Nominierungen für "Islands" beim Deutschen Filmpreis
Beim Deutschen Filmpreis am 9. Mai ist "Islands" gleich viermal nominiert, unter anderem als bester Film und Sam Riley als bester Hauptdarsteller. Gut möglich, dass der Brite für seine starke Leistung in dieser Kategorie abräumt. Eine doppelte Chance hat er in der Sparte ohnehin - er ist auch als bester Hauptdarsteller für den Film "Cranko" nominiert.
Last Breath
Vor sechs Jahren erzählte der Dokumentarfilm "Last Breath" von Alex Parkinson die beeindruckende Geschichte eines schier aussichtslosen Rettungseinsatzes unter Wasser. Klar, dass Hollywood nicht lang auf sich warten lässt.
Nun kommt auf Basis der echten Tiefsee-Mission ein Spielfilm in die Kinos. Finn Cole ("Peaky Blinders"), Marvel-Star Simu Liu ("Shang-Chi") und Tausendsassa Woody Harrelson spielen die britischen Profi-Taucher. Die Regie führt auch hier Alex Parkinson, der damit sein Spielfilm-Debüt gibt.
"Es ging uns darum, so nah wie möglich dran zu sein", erzählt Harrelson (63) im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. Die echten Helden trafen die Schauspieler persönlich. Harrelson spielt den erfahrenen Duncan Allcock. "Ich fand ihn wirklich faszinierend. Seinen Akzent hätte ich wahrscheinlich nicht authentisch hinbekommen, aber ich habe versucht, ihm so nah wie möglich zu kommen. Er ist einfach ein sehr sympathischer Mensch."
Im Gegensatz zu seinen Filmkollegen Cole und Liu, die wochenlanges Training im Wasser über sich ergehen ließen, um die anspruchsvollen Unterwasserszenen zu meistern, musste Harrelson selbst nicht tauchen. «Das ist etwas, was man schwer simulieren kann», sagt er. "Die Jungs haben das wirklich hervorragend gemacht."
Ein Routineeinsatz wird zur Rettungsmission
Finn Cole spielt Chris Lemons, einen Tiefseetaucher, der noch am Anfang seiner Karriere steht. Chris freut sich auf einen großen Auftrag in der Nordsee vor der Küste von Aberdeen. Er soll in der Tiefe routinemäßige Wartungsarbeiten an einer Gasleitung durchführen. Gemeinsam mit dem erfahrenen Duncan (Harrelson) und dem professionellen, aber distanzierten Dave Yuasa (Liu) beginnt er die anspruchsvolle Mission an Bord des Spezialschiffs Tharos.
Chris und seine Teamkollegen leben während ihrer 28-tägigen Mission in druckgefüllten Kammern. Mit einer Tauchglocke werden sie in Tiefen von bis zu 300 Metern zu den Unterwasser-Gasleitungen befördert, an denen sie die routinemäßigen Wartungsarbeiten durchführen. Schon kurz nach Beginn bereiten aufziehende Stürme und technische Probleme den Tauchern ernsthafte Probleme. Als das dynamische Positionierungssystem der Tharos versagt, beginnt das Schiff unkontrolliert abzudriften.
Der alte Hase Duncan beobachtet in seiner Tauchglocke per Video, wie es unter Wasser zur Katastrophe kommt. Dave kann sich gerade noch in Sicherheit bringen. Aber Chris' Versorgungsleine verheddert sich in dem komplexen System der Unterwasser-Pipelines und reißt schließlich. Die Strömung zieht ihn weg und er strandet in eisiger Dunkelheit auf dem Meeresgrund - ohne Kommunikationsmöglichkeit und mit nur zehn Minuten Notluft. Für seine Crew beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die widrigen Umstände und die Zeit.
Nah an der wahren Geschichte
"Der Vorteil am Spielfilm war, dass ich damit sehr viel größeren kreativen Spielraum hatte", sagt Regisseur Parkinson. "Ich konnte das Ganze deutlich größer anlegen – sowohl vom Umfang als auch von der Inszenierung her – und mich gleichzeitig viel stärker auf die emotionale Wirkung des Geschehens konzentrieren. Für mich ist der Film deshalb so etwas wie ein ergänzendes Gegenstück (zur Doku)."
"Last Breath" ist optisch faszinierend und zugleich beklemmend. Dass Dokumentarfilmer Parkinson den erwähnten kreativen Spielraum nur wenig nutzt und nah am tatsächlichen Geschehen bleibt, ist dem Film nicht zuträglich. Parkinson änderte nach eigener Aussage nur wenige Dinge und spricht von "einer Erweiterung der Wahrheit". Dabei hätte es ruhig ein wenig mehr Dramatisierung sein dürfen.
Den Emotionen der Beteiligten wird mehr Platz eingeräumt als in der Doku, was teilweise auch ergreifend ist. Tauchszenen und technische Entscheidungen bestimmen allerdings - zurecht - das Filmgeschehen. Dass Chris der Sauerstoff ausgeht, ist das zentrale Spannungselement des Films, der mit der Laufzeit von 92 Minuten nicht viel Platz für andere Handlungselemente lässt. Am Ende ist "Last Breath" aber nicht so spannend, wie er bei dieser Vorlage hätte sein müssen.
Grüße vom Mars
Screamboat
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