14. Mai 2025 – Mira Oetinger
Neue Woche - neue Filme. Nach dem guten Start in den Kino-Mai geht es in der Woche ab 15. Mai munter weiter mit den Neustarts auf der Kinoleinwand. Das Programm hat wieder einiges zu bieten. Hier gibt's die Zusammenfassung inklusive Trailer für euch.
Am 15. Mai starten ein paar neue vielversprechende Filme in den Kinos. Mit dabei der langersehnte neue Final Destination Film - Endlich. Ansonsten nimmt Cate Blanchett gleich zwei Mal Besitz von der Kinoleinwand. Einmal in der Rolle der deutschen Kanzlerin in der von schwarzem Humor geprägten Komödie "Tanz der Titanen" und in "Back Bags", in der sie eine Geheimagentin verkörpert. Alle Cate Blanchett Fans also ab ins Kino - und alle anderen sollten zumindest darüber nachdenken.
Tanz der Titanen
Sie trägt eine blonde Föhnfrisur, einen Blazer und sagt gern "Ähm". In ihrem neuen Film erinnert Cate Blanchett an die deutschen Politikerinnen Angela Merkel und Ursula von der Leyen. Die zweifache Oscar-Preisträgerin verkörpert in der absurden Polit-Satire "Tanz der Titanen" eine fiktive deutsche Kanzlerin auf einem G7-Gipfel.
Dass die frühere Bundeskanzlerin Merkel mit diesem Film viel anfangen könnte, ist eher unwahrscheinlich. In der absurden Komödie kommen zum Beispiel mehrmals masturbierende Zombies vor. Die Politikerinnen und Politiker haben heimlich Sex im Wald und finden an einer Stelle ein überlebensgroßes Gehirn.
Für wen ist dieser Film?
"Tanz der Titanen" von Guy Maddin, Evan und Galen Johnson ist manchmal sehr bizarr und oft auch lustig. Fans von albernem Humor dürfte das gefallen. Die Satire, die vergangenes Jahr in Cannes Premiere feierte, nimmt die Absurdität politischer Prozesse aufs Korn.
Die Handlung findet während eines G7-Gipfels auf der fiktiven Burg Dankerode in Deutschland statt. Die Staatschefs sind plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten, werden von Zombies bedroht und verirren sich bei der Suche nach Rettung im Wald. Währenddessen spielt sich allerlei Melodrama zwischen den Politikerinnen und Politikern ab.
Blanchett versucht als Kanzlerin Hilda Ortmann etwa, den kanadischen Premierminister zu verführen. Der sehr alte US-amerikanische Präsident (Charles Dance) spricht aus unerklärlichen Gründen mit starkem britischem Akzent und schläft ständig mitten im Gespräch ein.
Blanchett: Keine Parodie von Merkel
Obwohl äußerlich an Merkel und von der Leyen erinnernd, betont Blanchett im Interview, dass ihre Figur keine Parodie sei, sondern vielmehr eine Reflexion weiblicher Führung in der Politik. "Wenn ich männlich wäre, würden Sie sagen: Auf welchen deutschen Bundeskanzler haben Sie sich bei Ihrer Interpretation der Bundeskanzlerin gestützt? Aber es gibt nur ein Beispiel für weibliche Führung in dieser Hinsicht", sagte Blanchett der dpa bei den Filmfestspielen in Cannes vergangenes Jahr.
"Jeder nimmt an, dass es Angela Merkel ist, aber das war sie natürlich nicht. Es gibt sehr wenige Beispiele für weibliche Führung in der heutigen Zeit, also muss man sie erfinden.»"
"Wenn ich das politische System anschaue, dann ist es so kaputt"
Hat die politische Bühne für Blanchett viel mit der Schauspielerei gemein? Eigentlich nicht, sagt die 55-Jährige. Filmsets seien durchorganisiert. "Man hat einen Zeitrahmen. Man muss eine bestimmte Anzahl von Drehbuchseiten drehen, man hat Leute mit verschiedenen Prozessen, die man jonglieren muss, (...) man hat Budgetkürzungen, man hat Einschränkungen, und man bekommt das Ding hin. Es ist ein Wunder, aber wir schaffen es immer wieder. Dann schauen Sie sich das politische System an. Die reden immer über uns in der Kunst, als wären wir Schneeflocken. Wenn ich mir das politische System anschaue, dann ist es so kaputt, so dysfunktional, so absurd und so voller Identitätspolitik und Rivalitäten, dass sie nie etwas zustande bringen."
Für Blanchett erschöpft sich der Film aber nicht in der politischen Satire über diesen Befund. "Ich glaube, es ist auch ein Zombiefilm. Es ist auch eine mexikanische Seifenoper. Es ist so eine seltsame, eklektische Mischung …". Manchmal habe sie auch an die Zeichentrickserie "Scooby-Doo" denken müssen. Eine Referenz, mit der Angela Merkel bislang vermutlich eher nicht in Verbindung gebracht worden ist.
Black Bag - Doppeltes Spiel
In einem Interview der britischen Zeitung "The Independent" mutmaßte US-Regisseur Steven Soderbergh kürzlich, das Kinopublikum habe keine Ahnung, wer er sei. Zur Erinnerung: Der 62-Jährige lieferte Filmhits wie "Erin Brockovich", "Ocean's Eleven" oder "Magic Mike" und gewann für "Traffic" den Oscar als Bester Regisseur. Nun kommt sein neuer Film in die Kinos - und Soderbergh sorgt sich um seinen Berufsstand.
"Black Bag – Doppeltes Spiel", der in den USA und Großbritannien schon im März gestartet ist, blieb nämlich an den Kinokassen trotz hochkarätiger Schauspieler - in den Hauptrollen Michael Fassbender und Cate Blanchett, als Nebendarsteller unter anderem Pierce Brosnan - weit hinter den Erwartungen. Das ist umso bitterer, weil der clevere, stylishe Spionage-Thriller Soderberghs bester Film seit Jahren ist.
Wenn der Verdacht auf die eigene Ehefrau fällt
Darum geht's in "Black Bag": Der britische Geheimdienst erfährt, dass Informationen über ein streng geheimes und gefährliches Programm mit dem Codenamen "Severus" nach außen durchgesickert sind. Agent George Woodhouse (Fassbender) erhält den Auftrag, den Maulwurf in den eigenen Reihen zu enttarnen. Nur eine Handvoll enger Kollegen kommt dafür infrage, darunter pikanterweise auch Georges Ehefrau Kathryn (Blanchett), die ebenfalls Geheimagentin ist.
George lädt vier weitere Verdächtige zum Abendessen ein: den Einsatzleiter James (Regé-Jean Page), dessen Freundin Zoe (Naomie Harris), die Psychiaterin des Geheimdienstes, außerdem die Satellitenbildspezialistin Clarissa (Marisa Abela) und deren Freund, den Einsatzleiter Freddie (Tom Burke). In das Essen hat George ein Mittel gemischt, das die Hemmschwelle senkt. Die Konversation beim Dinner eskaliert und bringt unangenehme Geheimnisse ans Licht, aber keine Hinweise auf "Severus".
Am selben Abend ereignet sich andernorts ein unerwarteter Todesfall, der die Situation für George verschärft. Während er seine Ermittlungen vertieft und dabei weder vor unkonventionellen Mitteln noch der Überwachung seiner eigenen Frau zurückschreckt, wird seine Ehe auf eine harte Probe gestellt. Die Stimmung innerhalb des Teams ist vergiftet. Wer lügt? Wer manipuliert wen? Und wem kann George bei der Suche nach der undichten Stelle überhaupt noch trauen? Ihm bleibt nur wenig Zeit, um eine Katastrophe zu verhindern.
Agenten-Krimi mit Agatha-Christie-Anleihen
«Black Bag» ist kein Actionkracher, sondern ein clever konstruierter Thriller zum Miträtseln – eine gelungene Mischung aus Agatha-Christie-Krimi und "Ipcress – Streng geheim". Michael Fassbenders Agent Woodhouse erinnert mit seiner markanten, schwarz gerahmten Brille sicher nicht zufällig an den Agenten Harry Palmer, den Michael Caine in mehreren Filmen verkörperte.
Soderberghs ruhiger, brodelnder Thriller punktet mit spannenden Charakteren, messerscharfen Dialogen und Humor - und fesselt bis zur Auflösung. Das macht auch und gerade wegen der hervorragenden und bestens aufgelegten Besetzung Spaß.
Das Drehbuch schrieb David Koepp, zu dessen vielen Erfolgen als Autor und Co-Autor "Jurassic Park", der erste "Mission: Impossible"-Film und der Jodie-Foster-Thriller "Panic Room" zählen.
Für Kamera und Schnitt zeichnete Soderbergh wie bei vielen Filmen zuvor selbst verantwortlich - unter seinen bekannten Alias-Namen Peter Andrews und Mary Ann Bernard. Genauso stylish, wie seine Stars angezogen sind, ist die gesamte Hochglanz-Optik des Films mit den ästhetischen Kulissen. Obwohl die Story hochmodern ist, hat der Film optisch ein leichtes Retro-Flair.
Der britische DJ und Komponist David Holmes, der schon die Musik für Soderberghs"«Out Of Sight" und die "Ocean's"-Trilogie komponiert hat, sorgt hier abermals für eine groovige Klangkulisse. Sein jazzig-funkiger Soundtrack erinnert entfernt an coole Filmmusik-Klassiker wie "Bullitt" von Lalo Schifrin oder "Get Carter" ("Jack rechnet ab") von Roy Budd.
Ein Film für die große Leinwand
Obwohl "Black Bag" - der Begriff steht für eine verdeckte Operation - stilistisch wenig mit den actionreichen James-Bond-Filmen gemeinsam hat, gibt es mehrere Verbindungen zu 007. Fassbender und Page wurden in britischen Medien lange als mögliche Bond-Darsteller gehandelt. Naomie Harris spielte in den letzten drei Bond-Filmen Miss Moneypenny. Ein gelungener Gag ist obendrein, dass mit Pierce Brosnan ein Ex-007 den steifen Chef von George und Kathryn spielt.
Es stellt sich also wirklich die Frage, warum "Black Bag" bei dieser Prämisse den kommerziellen Erwartungen nicht gerecht werden konnte. Für seinen Regisseur ist es ein Grund zur Besorgnis. "Wenn ein starbesetzter Film mit mittlerem Budget heute keine Menschen über 25 mehr ins Kino locken kann", so Soderbergh, "dann ist das keine gute Entwicklung für das Kino." Schade ist es allemal. Denn es lohnt sich, "Black Bag - Doppeltes Spiel" auf der großen Leinwand zu genießen.
Final Destination: Bloodlines
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