Die in Münster geborene Songwriterin veröffentlichte 1988 ein sehr erfolgreiches Debütalbum. Nun bringt Tanita Tikaram neue Musik heraus - und erinnert sich an die deutschen Schlager ihrer Kindheit.
Mit 18 Jahren wurde Tanita Tikaram über Nacht zum Star. Mit ihrem Debütalbum "Ancient Heart" begeisterte die junge Britin mit der dunklen, unverwechselbaren Stimme 1988 eine ganze Generation – Songs wie "Twist in My Sobriety" oder "Good Tradition" hallen bis heute im kollektiven Popgedächtnis nach. Das Album wurde ein großer Erfolg für die Songwriterin, die in Münster geboren wurde und bis zum zwölften Lebensjahr in Deutschland lebte.
Allein "Twist In My Sobriety" wurde inzwischen mehr als 73 Millionen mal gestreamt. Fast vier Jahrzehnte später ist die 56-Jährige immer noch aktiv - und überzeugt musikalisch bis heute. Das zeigt ihr neues Album "LIAR" (Love Isn't A Right), das am 10. Oktober erscheint.
Mit der Musik von Udo Jürgens aufgewachsen
Bald geht sie mit dem Album auf Tour. Im Oktober und November ist sie live in Hamburg, Karlsruhe und Berlin zu sehen. "Ich fühle mich sehr wohl in Deutschland, auch weil ich dort ja aufgewachsen bin", sagt sie und lächelt, als sie von der Musik von Udo Jürgens spricht und all den Schlagern, die ihre Kindheit begleiteten. "Deutschland, das fühlt sich immer ein bisschen an wie nach Hause zu kommen."
Ihre Mutter stammte aus Malaysia, ihr Vater mit Wurzeln in Indien und auf den Fidschi-Inseln war unter anderem in Mönchengladbach für die britische Armee stationiert.
Heute präsentiert sich die Britin als gereifte Künstlerin - und offenbart die emotionalen und gesellschaftlichen Unterschiede zum Jahr 1988. Aber die poetische Düsternis und die Tiefe, die ihre Songs auch wegen ihrer einzigartigen Stimme umgeben, sind geblieben. Ebenso wie viele Fragen zum Zustand der Welt.
Aktuelle politische Stimmung ist zentrales Thema des Albums
Ein zentrales Thema von "LIAR" sei das Gefühl, dass gerade alles auseinanderfällt, schildert Tikaram im Interview der dpa. "Was tut man dann? Woran glaubt man noch? Wie bewahrt man seinen Glauben?" Es gebe derzeit eine große Kluft zwischen dem, was Politiker täten, und dem, was die Menschen sich eigentlich wünschten. Diese Spannung zieht sich wie ein Subtext durch das Album.
"Nach dem Brexit und der ersten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hatte man plötzlich das Gefühl: Wir teilen keine gemeinsamen Werte mehr. Das war ein Schock. Viele haben da zum ersten Mal begriffen, wie zerbrechlich das ist, worauf unsere Gesellschaft basiert", sagt die Singer-Songwriterin.
Abschied vom jungen Mädchen
Aber es ist auch Hoffnung zu spüren - etwa in "I See A Morning". Hoffnung lebe vom gemeinsamen Handeln – von Gemeinschaften und Menschen, die sich zusammentun, um Widerstand zu leisten und für eine gerechtere Welt zu kämpfen, wie Tikaram auf Instagram schrieb. Davon handele der Song. "Ich glaube, wir müssen unsere gemeinsame Menschlichkeit und unsere gemeinsamen Werte wiederfinden. Das ist etwas, das mich nicht loslässt", sagte sie der dpa.
Aber Tanita Tikaram verarbeitet auch ganz persönliche Gedanken und Gefühle. So im Song "Sailboats", in dem sie das Älterwerden beschreibt – offen, zärtlich, wehmütig. Das Lied sei eine Art Abschied von dem jungen Mädchen, das sie einmal war – und zugleich eine Hommage an das, was kommt. "Man wird nie wieder diese andere Frau sein. Dieses Mädchen ist weg, und man trauert um sie." Es gehe aber letztlich ums Loslassen - und darum, aus dem Verlust Stärke und Weisheit zu ziehen.
Mit Cello, Violine und Akkordeon
Die zehn Songs mit ihren orchestralen Arrangements lassen sich musikalisch als eine Art Kammerpop (Chamber Pop) einordnen. Die vorherrschenden Instrumente sind Cello, Geige und Akkordeon, die den Werken eine fast schon erzählerische Tiefe verleihen. "Statt eines Gitarren-Solos gibt es bei mir lieber ein Cello-Solo. Dieses Instrument ist so sinnlich und kraftvoll", schwärmt Tikaram.
Manchmal habe das Album sogar etwas Barockes, aber mit modernem Touch, wie bei "Wild Is The Wind". Düstere Stimmungen und Melancholie paaren sich dabei mit warmen Soul- und R&B-Einflüssen, teilweise sogar mit Indie-Elementen. "Ich mag diese Mischung aus Licht und Dunkel", sagt sie.
Entstanden sind die Songs über mehrere Jahre: Einige - wie "Lover Don't Come Around" - habe sie schon im Corona-Lockdown geschrieben, während "Fear and Chills" erst eine Woche vor dem Einspielen des Albums entstanden sei.
(Quelle: Carola Frentzen, dpa)
HAMBURG ZWEI präsentiert Tanita Tikaram
Die neuen Songs von Tanita erlebt ihr übrigens am 21. Oktober auch bei uns in der Stadt, denn euer Konzertsender Nummer eins, HAMBURG ZWEI, holt die Sängerin in die Laeiszhalle! Tickets für das Konzert gibt's an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen und natürlich auch bei uns zu gewinnen. Wie ihr euch die Tickets sichert, erfahrt ihr hier.
Richtig viele 80er!
Wir sind euer Radiosender mit richtig vielen 80ern – bei uns heißt’s: Feel the Music! Ob im Auto, auf dem Sofa oder unterwegs: HAMBURG ZWEI bringt das volle 80er-Feeling direkt in euren Alltag. Für große Emotionen. Für richtig gute Laune. Für euch. Schaltet ein – Entweder über unsere kostenlose HAMBURG ZWEI App, mit dem Befehl Alexa / Echo, spiele HAMBURG ZWEI über euren Smartspeaker oder direkt hier im Webradio. Richtig viele 80er – nur bei HAMBURG ZWEI. Radio an!
Nonstop eure Lieblingssongs
HAMBURG ZWEI Livestream
Wir spielen für euch die besten Hits aus vier Jahrzehnten und die meisten 80er für Hamburg