06. August 2025 – Mira Oetinger
Ab dem 07. August
Die neue Kinowoche geht unter die Haut - oder beschert dem ein oder anderen Kinobesucher ein Deja-Vu. Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis kehrten als Duo zurück auf die Kinoleinwand und finden sich in ihren Rollen in Freakier Friday (schon wieder) in einem neuen Körper wieder...
Dem ein oder anderen wird der Titel bekannt vorkommen. Zurecht: Denn der Film "Freakier Friday" ist die Fortsetzung von dem Klassiker der 2000er-Jahre "Freaky Friday". Die Komödie verspricht auf jeden Fall eine Menge Witz und eine ordentliche Portion Spaß im Kino. Deutlich tiefgründiger wird es dabei bei "Was uns verbindet". Der Film aus Frankreich erzählt die Geschichte einer Frau, die eine besondere Beziehung zu ihrem Nachbarsjungen aufbaut, der gerade erst seine Mutter verloren hat. Daraus entsteht eine tiefe Verbindung, die voll unter die Haut geht. Wer lieber gruselig mag, kommt in dieser Woche aber auch auf seine Kosten.
Was uns verbindet
Sandra ist Anfang fünfzig, unabhängig und überzeugt davon, dass das Leben auch ohne Familie erfüllend sein kann. Kinder? Nie ihr Thema. Doch als ihre Nachbarin bei der Geburt ihrer Tochter Lucille stirbt und der kleine Elliott plötzlich vor ihrer Tür steht, ändert sich alles. Aus einer spontanen Geste der Hilfe wird eine unerwartet tiefe Bindung – zum Kind, zum frisch verwitweten Vater und zu einer Rolle, die sie sich selbst nie zugetraut hätte.
Über 700.000 Kinozuschauer in Frankreich
"Was uns verbindet", inspiriert vom Roman "L’Intimité" von Alice Ferney, erzählt von Mutterschaft, Trauer und den feinen Fäden, die Menschen miteinander verbinden. Regisseurin Carine Tardieu ("Eine bretonische Liebe", "Im Herzen jung") inszeniert ihre freie Adaption mit großer Zurückhaltung und Sensibilität und setzt ihre Erkundung der menschlichen Gefühle fort. In Frankreich zog der Film über 700.000 Menschen in die Kinos, seine Weltpremiere feierte er 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
Mit französischem Schauspiel-Star Valeria Bruni Tedeschi
Sandra (Valeria Bruni Tedeschi) lebt allein, routiniert und überzeugt davon, dass Kinder nichts in ihrem Leben verloren haben. Jogginghose, Zigaretten, Bücher – mehr braucht sie nicht. Doch als der kleine Elliott (César Botti) nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter immer wieder bei ihr klingelt, gerät ihre Welt ins Wanken. Erst genervt, dann irritiert – und schließlich berührt, lässt sie sich auf den lebhaften Jungen ein.
Alex (Pio Marmaï), der von einem Moment auf den anderen mit zwei kleinen Kindern allein dasteht, ist überfordert, erschöpft. Emotional wie körperlich aus dem Gleichgewicht geraten, sucht er Halt – und findet ihn ausgerechnet bei seiner verschlossenen Nachbarin Sandra.
Stille Gesten, große Wirkung
Tardieu entwickelt ihre Figuren ohne Hast, ohne große Worte, fast nur mit Blicken und Gesten. Sie vermeidet Pathos und künstliche Dramatik und schafft so Momente großer Authentizität – besonders, als Alex aus der Klinik zurückkehrt, die Welt um ihn zusammengebrochen ist, und niemand weiß, wie man dieses Schweigen füllen soll. Der Film nähert sich den Themen Tod, Verlust und Neubeginn mit selten gesehener Feinfühligkeit.
Ein Gespür für komplexe Verbindungen
Zwischen Sandra und Alex entsteht, fast unmerklich, eine stille Vertrautheit – getragen von Fürsorge, Unsicherheit und gegenseitigem Respekt. Doch das fragile Gleichgewicht wird erneut auf die Probe gestellt, als Emilia, eine Kinderärztin, in Alex’ Leben tritt – und er sich verliebt. Auch der leibliche Vater von Elliott taucht auf, ohne dass der Film vorschnell Schuld oder Versagen verteilt.
Tardieu zeigt in ihrem Film viel Gespür dafür, dass Verbindungen komplex, unscharf und manchmal schmerzhaft sind - und dass Heilung nur in gemeinsamer Solidarität möglich ist.
Starke Darstellerleistung
Valeria Bruni Tedeschi ("Die Linie", "Enthüllung einer Staatsaffäre") verleiht Sandra eine berührende Ambivalenz: eine Frau zwischen Zuneigung und Unabhängigkeit, die sich selbst überrascht, als sie Teil dieser Familie wird, und zugleich fürchtet, fehl am Platz zu sein.
Pio Marmaï ("Das Leben ein Tanz") überzeugt als junger Vater, der schwankt zwischen Überforderung und Hoffnung. Der siebenjährige César Botti bringt eine seltene, unverstellte Natürlichkeit ein. Seine Szenen mit Bruni Tedeschi gehören zu den emotional stärksten des Films.
Ein stiller, eindringlicher Film
"Was uns verbindet" (im Original "L'attachement") ist ein stiller, eindringlicher Film über Trauer, Trost und das Unfertige im Zwischenmenschlichen. Liebe und Freundschaft – die Grenzen verschwimmen, die Übergänge sind fließend. Tardieu verzichtet bewusst auf die Einordnung in klassische Kategorien wie Liebe oder Freundschaft. Der Film bewegt sich in einem Dazwischen, in dem Gefühle noch nicht wissen, was sie eigentlich sind.
Freakier Friday
2003 ist das Jahr, als Madonna und Britney Spears mit einem Kuss auf der Bühne der MTV Music Awards für Furore sorgen und bauchfreie Oberteile mit Hüfthosen im Trend liegen. Im selben Jahr tauschen Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan in der Komödie "Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag" als Mutter und Tochter ihre Körper. Der Film gehört gewissermaßen zu den popkulturellen Klassikern der 2000er Jahre.
Jetzt bringt Disney - mehr als 20 Jahre später - eine Fortsetzung in die Kinos: "Freakier Friday". Wieder mit dabei: Oscar-Preisträgerin Curtis und US-Schauspielerin Lohan, die vor Jahren durch Alkohol- und Drogenprobleme Schlagzeilen machte, inzwischen jedoch wieder an ihre Filmkarriere anknüpft.
Komplizierter als der erste Teil
Mittlerweile hat die 39-Jährige einen Sohn bekommen - und spielt nun auch in der langersehnten Fortführung der Geschichte eine Mutter. Es wird definitiv komplizierter als im ersten Film, in dem Teenagerin Anna (Lohan) mit ihrer Mutter Tess (Curtis) unfreiwillig die Körper tauschte und beide mit dem Leben der anderen zurechtkommen mussten.
Denn dieses Mal ist Anna erwachsen, hat eine Tochter namens Harper (Julia Butters) und plant ihre Hochzeit mit ihrem Verlobten Eric (Manny Jacinto). Das Problem: Harper und Erics Tochter Lily (Sophia Hammons) können sich nicht leiden und wollen die Hochzeit verhindern.
Vierfacher Körpertausch sorgt für Chaos
Durch einen übernatürlichen Zwischenfall kommt es wieder zu einem Körpertausch. Neben Anna und Harper, also Mutter und Tochter, wachen auch Tess (Curtis) und Lily, also die Großmutter und ihre künftige Stiefenkelin, im Körper der jeweils anderen auf.
Gemeinsam müssen sie vor der Hochzeit einen Weg finden, wieder zurückzutauschen. Damit nicht genug: Für weitere Komplikationen sorgt Annas ehemaliger Highschool-Schwarm Jake (Chad Michael Murray).
Curtis: Film berührt "den Kern des Menschseins"
Regisseurin Nisha Ganatra greift den schrillen, oft überdrehten Humor aus dem ersten Teil auf und passt ihn an die 2020er Jahre und eine neue junge Zielgruppe an. Nicht nur die Sprache der jungen Generation Z (grob gesagt die von 1995 bis 2010 Geborenen) ist Thema, auch die Konstellation der Patchwork-Familie passt in die moderne Zeit.
Schauspielerin Curtis (66) betonte in Interviews, sie sei in den vergangenen Jahren oft gefragt worden, ob und wann endlich eine Fortsetzung von "Freaky Friday" erscheine. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Mary Rodgers (1972).
Angesprochen auf die Frage, wieso viele Menschen wohl nicht genug von dem Film bekommen, sagte die Schauspielerin kürzlich: "Ich denke, er berührt den Kern des Menschseins, oder? Versetze dich in meine Lage und urteile dann über mich, dann wirst du sehen, wie mein Leben ist.' Ich denke, es ist ein universelles Thema."
Facebook und Coldplay: "Gen Z" trifft auf ältere Menschen
Tatsächlich ist die Idee hinter "Freakier Friday" zeitlos. Im Großen und Ganzen dreht sich die Komödie um Familie, Kompromisse und Empathie. Natürlich lebt sie - wie ihr Vorgänger - wieder von humorvollen Spitzen gegen andere Generationen, angepasst an das Smartphone-Zeitalter.
Beispiel: Facebook ist für die Teenager lediglich eine «Datenbank der alten Menschen» und auch die Band Coldplay wird nur noch von "wirklich alten Leuten" gehört. Großmutter Tess hat auf ihrem Handy die Schriftgröße altersbedingt auf das Maximum gestellt.
Schauspieler aus dem ersten Teil wieder dabei
Allerdings wirkt der vierfache Körpertausch insbesondere in der ersten Hälfte etwas verwirrend und hätte mit Blick auf die Hintergrundgeschichte sinnvollerweise auf die beiden Jugendlichen beschränkt bleiben können – schließlich liegt der zentrale Konflikt bei ihnen.
Getragen wird die Komödie jedoch in erster Linie von Jamie Lee Curtis, die als aufgestylte Teenagerin mit rosa Strähnchen eine pointierte Performance abliefert. Allein das macht den knapp zweistündigen Kinobesuch lohnenswert. Fans des Originals dürften sich zudem freuen, einige Darsteller aus dem ersten Teil wiederzuerkennen und so stellenweise ins Jahr 2003 zurückversetzt zu werden.
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