10. September 2020 – Sebastian Tegtmeyer
Kriege ich mein Geld wieder, wenn ein Konzert Coronabedingt abgesagt und nicht verschoben wird? Das fragen sich zahlreiche Ticketinhaber & Künstler. So wie Paul McCartney, der von der italienischen Rückerstattungs-Politik ziemlich genervt ist.
Was passiert mit meinem Ticket-Geld, wenn ein Konzert abgesagt und nicht verschoben wird? Das fragen sich in der jetzigen Zeit zahlreiche Menschen, die sich eigentlich auf ein Konzert gefreut hatten, nun aber nicht der Musik ihres Lieblings-Künstler live lauschen können.
Zwei Shows abgesagt
Die Antwort der Veranstalter ist dabei ziemlich unterschiedlich. Teilweise bekommen Käufer ihr Geld zurück, teilweise gibt's nur Gutscheine. So wie im Fall der abgesagten Konzerte von Paul McCartney in Italien. Der sollte eigentlich in dieser Woche in Neapel und Lucca spielen. Die italienischen Regierung hat aber beschlossen, dass Käufer stattdessen Gutscheine bekommen – so wie in Deutschland zum Teil auch.
Paul McCartney genervt von Ticket-Politik
Das finden nicht nur die Ticket-Inhaber doof, sondern auch Paul McCartney selbst: "Es ist unglaublich, dass diejenigen, die für ihre Tickets bezahlt haben, ihr Geld nicht zurückbekommen. Ohne die Fans gäbe es keine Live-Unterhaltung. Wir sind mit dem, was die italienische Regierung tut, ganz und gar nicht einverstanden … Der Veranstalter unserer Shows muss hier das Richtige tun", beschwerte sich McCartney im "The Guardian".
Gutscheine 18 Monate gültig
So bekommen Fans statt des Geldes nun Gutscheine, welche innerhalb von 18 Monaten eingelöst werden können. Laut der Agentur, die sich um McCartneys Konzerte in Italien kümmert, habe der 77-Jährige bereits von der Gutschein-Regelung gewusst, bevor die Konzerte abgesagt wurden.
Arbeitsplätze in Gefahr
"Wir haben volles Verständnis für die Verbitterung des Künstlers, als er sich um diese beiden Konzerte kümmerte, die seine Rückkehr nach Italien gewesen wären, sowie für den Unmut der Fans, einen Gutschein statt einer vollständigen Rückerstattung zu erhalten", so der Veranstalter. Die Ticket-Politik sei von der Regierung eingeführt worden um "mit einer beispiellosen Krise fertig zu werden, die der Livemusik-Industrie und den etwa 400.000 Arbeitern, die Gefahr liefen, ein Jahr lang nicht arbeiten zu können, einen tödlichen Schlag zu versetzen drohte", heißt es laut Rolling Stone weiter.