09. Mai 2023 – Sebastian Tegtmeyer
Unter dem Motto "Keine Bühne für Antisemitismus" haben am Montagabend Menschen vor dem Kölner Dom gegen das Konzert von Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters am Dienstag in der Lanxess-Arena demonstriert.
Nach ersten Angaben sei eine zweistellige Teilnehmerzahl gemeldet worden, sagte eine Polizeisprecherin. Die Veranstalter hatten laut Polizeiangaben vorab 500 Teilnehmer angemeldet. Die Kundgebung wurde von der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gemeinsam mit der Synagogen-Gemeinde Köln organisiert. Weitere Beteiligte waren unter anderem die Deutsch-Israelische Gesellschaft Köln, der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und das Katholische Stadtdekanat Köln.
"Antisemitismus hat in Köln keinen Platz. Wir dulden ihn nicht"
Bei der Veranstaltung sprach auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die sich vorab gegen das Konzert ausgesprochen hatte. "Antisemitismus hat in Köln keinen Platz. Wir dulden ihn nicht", teilte die Politikerin im Anschluss auf Twitter mit. "Wir dulden nicht, wenn er offen ausgesprochen oder impliziert wird. Wir dulden ihn nicht stillschweigend. Köln zeigt heute, wo es steht."
Waters spielte Sonntag in Hamburg
Waters wird für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum umfassenden Boykott des Staates Israel wegen dessen Umgang mit den Palästinensern aufruft. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit teilte mit, Waters lasse immer wieder einen Ballon in Gestalt eines Schweines mit Davidstern und Kapitalismus-Symbolen über den Konzertbesuchern schweben. Dabei sei die sogenannte "Judensau" ein seit dem Mittelalter verbreitetes antisemitisches Bild. Bei Waters Konzert am Sonntag in Hamburg war der Davidstern nicht zu sehen.
Klage in Frankfurt
Bundesweit hatte es in den vergangenen Monaten Kritik an den Auftritten von Waters gegeben. In Frankfurt wollten die Stadt und das Land Hessen den Auftritt des britischen Rocksängers wegen Antisemitismus-Vorwürfen verhindern. Waters klagte aber gegen den Beschluss und bekam Recht. Das Frankfurter Verwaltungsgericht berief sich auf die Kunstfreiheit.
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