15. Mai 2023 – Sebastian Tegtmeyer

Eurovision Song Contest

Schweden gewinnt, Deutschland wieder Letzter

Am Ende zittern Schweden und Finnland - und Schweden gewinnt. Schon zum siebten Mal hat die Pop-Nation damit den Eurovision Song Contest gewonnen. Und Deutschland landet auch 2023 wieder ganz hinten.

Zum zweiten Mal nach 2012 hat die Sängerin Loreen für Schweden den Eurovision Song Contest gewonnen. Ihr Lied "Tattoo" erhielt insgesamt 583 Punkte. Auf Platz zwei in der größten Musikshow der Welt kam in der Nacht zum Sonntag Finnland (526 Punkte) mit dem Sänger Käärijä und dem Metal-Pop-Elektro-Song "Cha Cha Cha". Rang drei in Liverpool erreichte Israel, gefolgt von Italien und Norwegen. Deutschland erreichte mit der Rock-Band Lord Of The Lost ("Blood & Glitter") nur den letzten Platz - wie schon vergangenes Jahr.

Peter Urban sagt Tschüss

Die deutsche ESC-Pleiteserie seit 2015 mit nur vorletzten oder letzten Plätzen unterbrach in den vergangenen Jahren nur Michael Schulte, der 2018 auf dem vierten Platz gelandet war. Letztmals kommentierte in der ARD der 75 Jahre alte Peter Urban die Show.

Der nordische Showdown zwischen Schweden und Finnland hatte sich bereits vor dem Finale von Liverpool angedeutet: Schwedens Loreen und Finnlands Käärijä waren von Experten und Wettbüros vorab als die beiden größten Favoriten des diesjährigen ESC ausgemacht worden.

Loreen, die den Musikwettbewerb vor elf Jahren in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku mit dem Song "Euphoria" gewonnen hatte, war von den Buchmachern schon früh als Top-Favoritin gehandelt worden - und das noch bevor sie den schwedischen ESC-Vorentscheid im März überhaupt für sich entschieden hatte.

Loreen ist 39 Jahre alt und stammt aus Stockholm. Mit "Euphoria" hatte sie nicht nur den ESC-Titel 2012 eingeheimst, sondern war damals auch in Deutschland und weiteren Ländern an die Spitze der Charts gestürmt. Seitdem war es international wieder ruhiger um die Schwedin geworden - bis sie mit "Tattoo" einen ganz ähnlichen Sound traf wie mit ihrem Erfolgshit vor elf Jahren.

Die Popnation Schweden hat den ESC nun auch sieben Mal für sich entschieden - und ist damit Rekordhalterin auf Augenhöhe mit Irland. Vorangegangener schwedischer Sieger war 2015 in Wien der Sänger Måns Zelmerlöw mit "Heroes".

Seinen wohl größten Augenblick bei dem Wettbewerb erlebte das skandinavische Land allerdings vor fast einem halben Jahrhundert: Im Jahr 1974 hatte die Popgruppe Abba den damaligen Grand Prix im englischen Brighton mit "Waterloo" gewonnen. Der Erfolg machte Abba schlagartig international bekannt - es folgte eine Weltkarriere.

Der ESC-Tradition zufolge hätte normalerweise die Ukraine als Vorjahressieger den 67. Eurovision Song Contest ausgetragen. Großbritannien nahm aber als zweitplatziertes Land des Vorjahres diese Aufgabe wahr, weil die Ukraine wegen des russischen Angriffskrieges kein sicherer Ort ist.

(Quelle: dpa)

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