08. Mai 2023 – Stefan Angele
Gut ein Jahr nach einem Schiffsunfall an der Hamburger Freihafenelbbrücke kommt der Kapitän des Baggerschiffs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-Jährigen vorsätzliche Gefährdung des Schiffsverkehrs vor.
Schiff kracht bei Sturm in Brücke
Er soll trotz einer erheblichen Alkoholisierung von 1,5 Promille im Blut am 29. Januar 2022 bei schwierigen Wetterbedingungen abgelegt haben. An jenem Abend hatte es eine schwere Sturmflut gegeben. Nach kurzer Fahrtstrecke über die Norderelbe stieß die Schute gegen die Brücke und verhakte sich. Der Kapitän und sein ebenfalls betrunkener Decksmann mussten von dem Schiff gerettet werden.
Brücke vier Monate lang gesperrt
An der Brücke entstand nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Schaden von 460.000 Euro. Das Bauwerk mit den prägnanten stählernen Fachwerkbögen von 1926 musste für die Reparatur vier Monate lang gesperrt werden. Der Schaden an dem Schiff betrug 297.000 Euro. Die Bergungskosten beliefen sich auf 21.000 Euro. Zu dem Prozess vor dem Amtsgericht kommt es, weil der Kapitän einen Strafbefehl über eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen nicht akzeptieren wollte und Einspruch einlegte.