23. Februar 2021 – Sebastian Tegtmeyer

"Schrecklicher Rückschritt für Musiker"

Queen-Drummer Roger Taylor kritisiert Brexit-Abkommen

Queen-Drummer Roger Taylor kritisiert, dass es im Zuge des Brexit-Deals zu keiner Einigung gekommen ist, visafreies Reisen für Musiker zu ermöglichen. Laut seiner Aussage sei das ein “schrecklichen Rückschritt” für Musiker.

Roger Taylor HAMBURG ZWEI
Foto: lev radin / Shutterstock.com

In der BBC Radio 4-Sendung “The World This Weekend” kritisierte Roger Taylor, dass im Zuge des Brexit Deals keine Regelung für Musiker getroffen wurde, damit diese visafrei Reisen könnten. Gemeinsam mit 99 anderen Prominenten hatte er im Vorwege einen offenen Brief gegen das Abkommen unterschrieben.

Taylor sagte in der Sendung: “Grenzen sind eine schreckliche Erfindung der Menschheit, und gerade setzen wir eine weitere, und ich denke, es ist ein schrecklicher Rückschritt.” Zu den Auswirkungen für die Road-Crew von Queen sagte der Drummer: “Ich weiß, dass unsere Road-Crew, all die Jungs, die dafür sorgen, dass unsere Tourneen funktionieren, die Leidtragenden sind. Wir können auf unser Songwriting und unser Publishing zurückgreifen, sie können das nicht. Es ist ein täglicher, wöchentlicher Job für sie und das hat es für unsere Industrie wirklich schwer gemacht, sehr schwer sogar.”

UK beschuldigt EU für die Entscheidung

Wie weiter bekannt wurde, führt die britische Regierung aktuell keine Verhandlungen über Tournee-Regelungen für Künstler und Crew mit der EU. So lehnte Caroline Dinenage, Staatsministerin für Digitales und Kultur, die Idee des visafreien “Musikerpasses” für Künstler und Crewmitglieder erneut ab und verwies mit Blick auf die Schuld auf die EU. Diese hätte Forderungen an Großbritannien gestellt, die an andere G7-Länder nicht gestellt worden seien.

“Wir haben für ein wirklich gutes Abkommen für unsere weltweit führenden Kreativindustrien gekämpft, und ich bedauere zutiefst, dass die EU unsere Vorschläge abgelehnt hat. Die Vorschläge, die sie auf den Tisch gelegt haben, hätten die Bedenken der Branche nicht berücksichtigt“, sagt sie.

Seitens Großbritanniens bestünde aktuell kein Interesse, die Verhandlungen noch einmal aufzunehmen, trotz der Forderung Europäische Promoter, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um das Problem zu beheben. Queen wollen währenddessen 2022 auf ihre verschobene UK-Tournee gehen.

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